Tankschläuche und Leitungen

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Hallo in die Runde,

 

ich darf mich kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Leibfried, ich bin Elektrotechniker und bin sonst handwerklich nicht komplett unbegabt. Bis ich meinen Ro 80 im April 2023 gekauft habe, war ich kein "Schrauber". Wollte es eigentlich auch gar nicht werden, weswegen ich einen Ro in sehr gutem Zustand gekauft habe. Aber das Auto verleitet einen irgendwie dazu, vor allem wenn man Technik-affin ist. Blech-Arbeiten und sicherheitsrelevanten Teile (Bremsen etc.) werde ich aber in fremde Hände geben.

 

Mein Ro ist Marathon-metallic, Baujahr 1976, und wie gesagt in einen sehr guten Zustand, d. h. so gut wie kein Rost. Er hat neue Bremsen bekommen und hier und da wurde etwas gemacht, sodass er jetzt auch technisch wieder sehr zufriedenstellend ist.

 

Nun zu meiner Frage: Kürzlich habe ich vollgetankt und danach hat es furchtbar nach Benzin gestunken. Ich hatte den Schlauch zwischen Tankstutzen und Tank im Verdacht und heute mal den Rücksitz entfernt um diesen auszutauschen. Dabei habe ich das im Bild dargestellte vorgefunden. Am rechten Bildrand sieht man einen Stutzen, der über einen Benzinschlauch und ein Filter in die Metall-Tankleitung führt, die nach vorn zum Motor am Türschweller entlang geht. Dann sieht man noch den Filter mit dem grünen Aufkleber. Ein Ende geht zu der elektrischen Benzinpumpe am Fahrzeugunterboden. Das andere Ende verschwindet unter dem Tank. Die andere Leitung der Bezinpumpe verschwindet auch unter dem Tank. Ich wollte jetzt nicht die Tankverschraubung lösen und den Tank halb ausbauen, bis ich sehe was da genau Sache ist. Vielleicht (sicher) weiss es jemand im Forum. Was ich nicht verstehe, ist wie genau die Leitungen zur elektrischen Pumpe verlaufen, unten aus dem Tank raus zur Pumpe kann ich mir vorstellen. Aber wohin geht es dann von der Pumpe, wenn in das Metallrohr das andere Filter geht?

Ich hoffe das kann mir jemand beantworten, wenn nicht muss ich doch noch ein bisschen schrauben...

 

Interessant war noch der Schlauch vom Tankstutzen zum Fahrzeugboden. Andreas Meyer hat bereits geschrieben, dass der nicht (immer) außerhalb des Fahrzeugs endet, weil er (oft) zu kurz ist. Das ist tatsächlich auch hier so gewesen und vermutlich war das die Ursache für den Benzingeruch. Wenn nämlich ein paar Tropen Benzin beim Tanken daneben gehen, läuft dieses Benzin über den Schlauch idealerweise nach draußen - oder wie bei mir - ins Fahrzeug. Dann stinkt es, bis alles verdampft ist. Wasser läuft natürlich auch ins Wageninnere und das ist viel kritischer - weil Rost. Ich glaube, diese Stelle sollte ein Ro80-Besitzer unbedingt kontrollieren.

Ich muss jetzt mal schauen, ob das den Benzingeruch verursacht hat oder ob zusätzlich noch der 60mm-Schlauch vom Tankstutzen zum Tank porös/undicht ist. Ansehen tut man ihm nichts.

 

Viele Grüße

 

Thomas

Kommentare

Bild von Arne Kunstmann

Das mit den Benzinschläuchen scheint bei Deinem Ro wohl original zu sein, wenn die nicht gealtert und Undicht geworden sind ist das OK. Wahrscheinlich liegt der Grund für den (heute ungewohnten) Benzingeruch im Auto in der Tank Entlüftung, der originale Schlauch schrumpft und wird mit der Zeit spröde, der rutscht dann aus der Durchführung im Wagenboden raus und kann sogar Durchbrechen. Hat Dein Auto ein Schiebedach? Es gab mal ganz schlaue, die hatten die Idee die Entwässerung des Schiebedaches umzubauen, normal enden die Schläuche im Türschweller, ein Umstand der für die Haltbarkeit dieser tragenden Teile nicht förderlich ist. Da kam jemand auf die Idee diese Entwässerung mittels "T-Stück" mit der Tankentlüftung zu verbinden und das Wasser darüber abzuleiten. Nur holt man sich dadurch den Benzin Geruch über die Entwässerung in den Innenraum, direkt auf Kopfhöhe. Bei meinem ersten Ro80 hat das auch jemand umgebaut. So wurde ich zum Nichtraucher...

Pack den Tiger in den Tank!

Hallo Zusammen,

 

so jetzt weiss ich, dass die elektrische Benzinpumpe unwirksam ist. Sie wurde vom Bordnetz getrennt, und die auf dem Bild zu sehenden Bezinschläuche verbinden über das Benzinfilter mit dem grünen Kleber Ein- und Ausgang der Pumpe. Somit wirkt nur die mechanische Benzinpumpe.

 

Wenn er länger stand, braucht es 2 - 3 (eher 3) Versuche, bis er startet. Das liegt m.E. daran, dass die mech. Pumpe erst die Schwimmerkammer im Vergaser füllen muss.

Ich nehme an, dem Vorbesitzer ist die Schwimmerkammer übergelaufen, welchen Grund könnte es sonst geben, die el.Pumpe stillzulegen?

Jetzt stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, die elektrische Pumpe wieder in Betrieb zu nehmen? Offenbar geht es auch ohne. Was ist Eure Meinung? Gibt es sonstige Nachteile, ohne die el. Pumpe zu fahren? Umsonst wird sie ja nicht eingebaut worden sein.

 

Arne, die Entwässerung habe ich kontrolliert. Das ist soweit OK.

 

Viele Grüße

Thomas

Bild von Arne Kunstmann

Wenn die Schwimmerkammer überläuft ist vielleicht tatsächlich eine zu starke Pumpe drin. Für den Ro80 gibt es ab Werk zwei verschiedene elektrische und mechanische Pumpen, je nach Vergaser. Deiner müsste den 32DDITS Vergaser haben, dann bräuchtest Du ohnehin die stärkeren. Allerdings gibt es viele elektrische Pumpen auf dem Markt die man zwar anbauen könnte, die aber eine zu starke Förderleistung und Druck haben, bei denen ist Vorsicht geboten. Die originalen gibt es aber noch neu zu kaufen, also problemlos. Autos mit Reaktor haben das Problem das der Motorraum unterm Vergaser sehr heiß wird, das kann zu Dampfblasen in der Benzinleitung führen, der Motor geht aus weil die Pumpe am Motor dann nicht mehr Fördert. Die elektrische Pumpe am Tank Fördert aber kühles Benzin von hinten nach, der Motor läuft weiter. So ganz sinnlos ist sie also nicht...

Pack den Tiger in den Tank!

Hallo Arne,

das mit dem Reaktor sehe ich ein, mein Ro hatte aber schon als ich gekauft habe, keine Luftpumpe mehr und entsprechende Schrauben dort wo die Lufteinblasleitungen in die Trochoide gehen. Der Krümmer wird quasi normal heiss, aber nicht so heiss, wie mit der Abgasentgiftung. Probleme, dass der Motor ausgeht, hatte ich bisher nicht. Ich bin aber auch noch nicht mehr als ca. 150 km/h gefahren - also keine Volllast. Mehr will ich so einem alten Opa doch nun nicht zumuten - vielleicht falsche Vorsicht, wer weiss.

VG

Thomas