Moin auch,
irgendwo habe ich gelesen oder gehört, daß der Wankel nur drei Takte hat, nicht vier!
Stimmt das?
Guten Rutsch!!!
Kommentare
Verfasst von rekord am 31. Dezember 2019 - 12:59.
Hallo Arne,
Die Frage, die sich stellt, ist: Was ist die Definition einer Takt?
Wenn das die Bewegung mit einem Anfang und einem Ende ist, wäre der Wankelmotor ein 1 Takt.
MfG
Alexander
Verfasst von Walter Hüttenhain am 31. Dezember 2019 - 15:28.
Was man so alles liest und hört ... .
Und ja, dem Hörensagen nach soll es ausschließlich im Norddeutschen Raum tatsächlich Wankel-Dreitakter geben. Ich denke jedoch, dass da eine Verwechslung mit einem Dreiakter (also ohne "t") vorliegt. Eine Nachfrage beim Ohnsorgtheater könnte da ggf. für Aufklärung sorgen. Willst Du Dich da bitte mal schlau machen und uns dann berichten!?
Gruß
Walter Hüttenhain
Verfasst von Sascha Scheben am 31. Dezember 2019 - 14:46.
Hallo Arne!
Versuche Dich doch einmal zu erinnern, wo Du das gelesen hast, dies wäre überaus interessant!
Was "man so hört", um auf Deine 2. Option einzugehen, ist besonders auf gemischten Oldtimertreffen und Ausstellungen eine furchtbare Ansammlung von aus Unkenntnis und Unwissen zusammengetragene Essenz von Stammtischweisheiten.
(Explizit Ro80-Clubtreffen und Stammtische ausgenommen)
Oder, was ich mir vorstellen könnte, ist Dir da ein Vergleich einer Scheibe mit einem Dreizylinder unter gekommen?
Dies würde, wenn man es vergleichsweise in einen Hubkolbenmotor umsetzt, durchaus der Tatsache entsprechen.
Denn, da die 4 Arbeitstakte der Wärmekraftmaschine nach Otto, in den 3 Kammern des KKM stets in einem Zug ablaufen, kann man diesen Vergleich der Leistungsentfaltung analog eines Dreizylinders durchaus ziehen.
Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW
3 3 0 Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70
2 5 2 Lotosweiß 05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73
Verfasst von Bernd.H am 31. Dezember 2019 - 23:55.
Sascha Scheben schrieb:
Denn, da die 4 Arbeitstakte der Wärmekraftmaschine nach Otto, in den 3 Kammern des KKM stets in einem Zug ablaufen, kann man diesen Vergleich der Leistungsentfaltung analog eines Dreizylinders durchaus ziehen.
Hallo Sascha, ich bin (ohne lange darüber nachzudenken) auch immer der Meinung gewesen das der Zweischeiben Wankelmotor in etwa einem 6 Zylinder Hubkolbenmotor entsprechen würde. Auch weil ich das genau so irgendwo lesen konnte.
Tatsächlich erfolgen aber beim Ro pro Umdrehung der Exenterwelle (analog zur Kurbelwelle) 2 Zündungen. Das entspricht genau der Anzahl der Zündungen pro Kurbelwellenumdrehung eines 4 Zylinder Hubkolbenmotors. Sage ich das richtig?
Was den vibrationsarmen Lauf anbelangt liegt der Wankel allerdings klar vorne und vielleicht noch vor einem normalen 6 Zylinder.
Grüße
Bernd
Verfasst von Sascha Scheben am 1. Januar 2020 - 12:21.
Prosit Neujahr allerseits, hallo Bernd!
Dies genau zu vergleichen und auf einen Hubkolbenmotor zu übertragen, da müssen jetzt mal unsere Motorspezialisten und Ingenieure ran. Richtig ist auf jeden Fall, daß pro Umdrehung der Exzenterwelle 2 Zündungen stattfinden.
Gedanklich war ich da bisher bei 3, doch mich eben mal schnell an meinem Motormodell vergewissert, sind es wirklich "lediglich" 2 voll abgeschlossene 4 Arbeitstakte. Zum Glück hat mich das bisher noch keiner gefragt!
Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW
3 3 0 Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70
2 5 2 Lotosweiß 05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73
Verfasst von Holger am 1. Januar 2020 - 2:43.
Hallo,
die "Takte" kann man ja benennen. Beim Viertakter: Ansaugen, Komprimieren+Zünden, Verbrennen/Arbeiten, Ausstoßen. Das macht der Wankelmotor alles. Welcher Takt sollte ggf. fehlen, damit es ein 3-Takt-Verfahren wird?
Die Takte gehen beim Wankel m.E. fließend ineinander über. Also ein 1-Takt-Motor? Oder ein gar-kein-Takt-Motor? Übergänge gibt es aber auch beim klassischen 4-Takt-Motor (etwa Ventilüberschneidung).
Ich komme mit den 4 Takten beim Wankel-Motor ganz gut klar.
Grüße
Holger
Verfasst von Imploder am 2. Januar 2020 - 17:33.
Laut Wikipedia gilt:
"Bei einem Hubkolbenmotor ist ein Takt die Bewegung des Kolbens von einem Endpunkt des Hubes zum anderen.
Die Kurbelwelle vollführt daher während eines Taktes eine halbe Umdrehung."
Auf den Wankelmotor übertragen sind die Takte dann die Größenveränderungen der Kammern.
Eine Kammer durchläuft damit die vier klassischen Takte, allerdings dreht sich die Exzenterwelle 3x pro 4 Takte (=eine Kolbenumdrehung), also 3/4 Umdrehungen pro Takt. Bei einer Zündung pro Umdrehung entspricht das dann einem 2-Zylinder Hubkolbenmotor.
Die "3-Takt" Aussage kommt wohl daher, dass jemand den dreieckigen Kolben vorstellungsmäßig nicht mit den vier Takten zusammenbekommt. Einen Wankelmotor, der einem 1.-Zylinder Hubkolbenmotor (welcher aber bei allen Schaubildern verwendet wird) entspricht, gibt es aber prinzipbedingt nicht.
Der kleinste gemeinsame Nenner ist eben der 2-Zylinder Hubkolbenmotor und dann geht die Rechnung auf...
Verfasst von Eberhard am 27. März 2020 - 22:31.
Nur eine kleine "taktvolle" Ergänzung:
vielleicht betraf das Gelesene oder Gehörte die Kammerzahl in Verbindung mit dem Rotationskolben. Der KKM 612 im Ro80 hat 2 Kammern und einen 3-schenkligen Rotationskolben, also 2:3. Diese drei Schenkel haben aber nichts mit der Taktzahl zu tun. Der Motor im Ro80 ist und bleibt ein 4-Takter. Allerdings anders als beim Hubkolbenmotor (bei dem der ganze Hubraum mal mit frischem Gas gefüllt wird, mal von heißem Gas voll ist) werden die einzelnen Takte immer an derselben Stelle des Mantels ausgeführt und führen über den Umfang des Mantels zu unterschiedlicher Wärmebelastung. -
Denkbar und damals auch untersucht (aber recht schnell verworfen!) wurden auch andere Konstruktionen, z.B. mit 4 Kammern und einem 5-schenkligen Kolben. Auch eine Konstruktion mit 3 Kammern und 4 Schenkeln ist möglich, aber die arbeitet nicht im 4-Takt-Verfahren, sondern als Zweitakter. Von all diesen Rotationskolbenmaschinen kam letzlich nur der uns bekannte Wankelmotor als 2:3-Maschine aus dem Versuchsstadium heraus und erreichte die Serienreife.
Kommentare
Hallo Arne,
Die Frage, die sich stellt, ist: Was ist die Definition einer Takt?
Wenn das die Bewegung mit einem Anfang und einem Ende ist, wäre der Wankelmotor ein 1 Takt.
MfG
Alexander
Was man so alles liest und hört ... .
Und ja, dem Hörensagen nach soll es ausschließlich im Norddeutschen Raum tatsächlich Wankel-Dreitakter geben. Ich denke jedoch, dass da eine Verwechslung mit einem Dreiakter (also ohne "t") vorliegt. Eine Nachfrage beim Ohnsorgtheater könnte da ggf. für Aufklärung sorgen. Willst Du Dich da bitte mal schlau machen und uns dann berichten!?
Gruß
Walter Hüttenhain
Hallo Arne!
Versuche Dich doch einmal zu erinnern, wo Du das gelesen hast, dies wäre überaus interessant!
Was "man so hört", um auf Deine 2. Option einzugehen, ist besonders auf gemischten Oldtimertreffen und Ausstellungen eine furchtbare Ansammlung von aus Unkenntnis und Unwissen zusammengetragene Essenz von Stammtischweisheiten.
(Explizit Ro80-Clubtreffen und Stammtische ausgenommen)
Oder, was ich mir vorstellen könnte, ist Dir da ein Vergleich einer Scheibe mit einem Dreizylinder unter gekommen?
Dies würde, wenn man es vergleichsweise in einen Hubkolbenmotor umsetzt, durchaus der Tatsache entsprechen.
Denn, da die 4 Arbeitstakte der Wärmekraftmaschine nach Otto, in den 3 Kammern des KKM stets in einem Zug ablaufen, kann man diesen Vergleich der Leistungsentfaltung analog eines Dreizylinders durchaus ziehen.
Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW
3 3 0 Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70
2 5 2 Lotosweiß 05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73
Denn, da die 4 Arbeitstakte der Wärmekraftmaschine nach Otto, in den 3 Kammern des KKM stets in einem Zug ablaufen, kann man diesen Vergleich der Leistungsentfaltung analog eines Dreizylinders durchaus ziehen.
Hallo Sascha, ich bin (ohne lange darüber nachzudenken) auch immer der Meinung gewesen das der Zweischeiben Wankelmotor in etwa einem 6 Zylinder Hubkolbenmotor entsprechen würde. Auch weil ich das genau so irgendwo lesen konnte.
Tatsächlich erfolgen aber beim Ro pro Umdrehung der Exenterwelle (analog zur Kurbelwelle) 2 Zündungen. Das entspricht genau der Anzahl der Zündungen pro Kurbelwellenumdrehung eines 4 Zylinder Hubkolbenmotors. Sage ich das richtig?
Was den vibrationsarmen Lauf anbelangt liegt der Wankel allerdings klar vorne und vielleicht noch vor einem normalen 6 Zylinder.
Grüße
Bernd
Prosit Neujahr allerseits, hallo Bernd!
Dies genau zu vergleichen und auf einen Hubkolbenmotor zu übertragen, da müssen jetzt mal unsere Motorspezialisten und Ingenieure ran. Richtig ist auf jeden Fall, daß pro Umdrehung der Exzenterwelle 2 Zündungen stattfinden.
Gedanklich war ich da bisher bei 3, doch mich eben mal schnell an meinem Motormodell vergewissert, sind es wirklich "lediglich" 2 voll abgeschlossene 4 Arbeitstakte. Zum Glück hat mich das bisher noch keiner gefragt!
Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW
3 3 0 Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70
2 5 2 Lotosweiß 05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73
Hallo,
die "Takte" kann man ja benennen. Beim Viertakter: Ansaugen, Komprimieren+Zünden, Verbrennen/Arbeiten, Ausstoßen. Das macht der Wankelmotor alles. Welcher Takt sollte ggf. fehlen, damit es ein 3-Takt-Verfahren wird?
Die Takte gehen beim Wankel m.E. fließend ineinander über. Also ein 1-Takt-Motor? Oder ein gar-kein-Takt-Motor? Übergänge gibt es aber auch beim klassischen 4-Takt-Motor (etwa Ventilüberschneidung).
Ich komme mit den 4 Takten beim Wankel-Motor ganz gut klar.
Grüße
Holger
Laut Wikipedia gilt:
"Bei einem Hubkolbenmotor ist ein Takt die Bewegung des Kolbens von einem Endpunkt des Hubes zum anderen.
Die Kurbelwelle vollführt daher während eines Taktes eine halbe Umdrehung."
Auf den Wankelmotor übertragen sind die Takte dann die Größenveränderungen der Kammern.
Eine Kammer durchläuft damit die vier klassischen Takte, allerdings dreht sich die Exzenterwelle 3x pro 4 Takte (=eine Kolbenumdrehung), also 3/4 Umdrehungen pro Takt. Bei einer Zündung pro Umdrehung entspricht das dann einem 2-Zylinder Hubkolbenmotor.
Die "3-Takt" Aussage kommt wohl daher, dass jemand den dreieckigen Kolben vorstellungsmäßig nicht mit den vier Takten zusammenbekommt. Einen Wankelmotor, der einem 1.-Zylinder Hubkolbenmotor (welcher aber bei allen Schaubildern verwendet wird) entspricht, gibt es aber prinzipbedingt nicht.
Der kleinste gemeinsame Nenner ist eben der 2-Zylinder Hubkolbenmotor und dann geht die Rechnung auf...
Nur eine kleine "taktvolle" Ergänzung:
vielleicht betraf das Gelesene oder Gehörte die Kammerzahl in Verbindung mit dem Rotationskolben. Der KKM 612 im Ro80 hat 2 Kammern und einen 3-schenkligen Rotationskolben, also 2:3. Diese drei Schenkel haben aber nichts mit der Taktzahl zu tun. Der Motor im Ro80 ist und bleibt ein 4-Takter. Allerdings anders als beim Hubkolbenmotor (bei dem der ganze Hubraum mal mit frischem Gas gefüllt wird, mal von heißem Gas voll ist) werden die einzelnen Takte immer an derselben Stelle des Mantels ausgeführt und führen über den Umfang des Mantels zu unterschiedlicher Wärmebelastung. -
Denkbar und damals auch untersucht (aber recht schnell verworfen!) wurden auch andere Konstruktionen, z.B. mit 4 Kammern und einem 5-schenkligen Kolben. Auch eine Konstruktion mit 3 Kammern und 4 Schenkeln ist möglich, aber die arbeitet nicht im 4-Takt-Verfahren, sondern als Zweitakter. Von all diesen Rotationskolbenmaschinen kam letzlich nur der uns bekannte Wankelmotor als 2:3-Maschine aus dem Versuchsstadium heraus und erreichte die Serienreife.
Eberhard Wühle